Weitergedacht: "Wohnst Du noch oder lebst Du schon?"
Fotos: Eichholtz, Klauenberg, Hasselder, Wieczorek, homenotshelterwien – Petra Panna Nagy
Was hat der bekannte Möbelhaus-Slogan mit der Situation vieler Menschen zu tun, die ihre Heimat verlassen mussten? Viele können an echtes Wohnen in der Fremde kaum denken und finden hier bestenfalls Unterbringung statt Behausung. Und tatsächlich ist es eine enorme Herausforderung an Architekten und Städteplaner, eine wirklich beglückende Antwort auf die Frage zu ermöglichen, indem sie der Zuwanderung baulich so begegnen, dass Integration nicht nur brüchiges Mauerwerk bleibt. Auf diesem Fundament initiierte die Hans Sauer Stiftung 2015 das Projekt Home not Shelter!, bei dem Architekturstudenten der Jade Hochschule Oldenburg, der Universität Hannover sowie der Technischen Universitäten in Berlin, Wien und München eigene Visionen entwickelt haben, um geflüchteten Menschen ein Ankommen in unserer Kultur zu erleichtern.

Ein gemeinschaftliches Wohnen von Studierenden und Migranten ist der Projekt ansatz, der zeigen soll, ob sich Integrations- und Teilhabechancen durch städtebauliche und architektonische Maßnahmen verbessern lassen. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung theoretischer Entwürfe. Bei der aktiven baulichen Umgestaltung von Gebäuden und Räumen wie beispielsweise in der Wiener Kempelengasse leben und arbeiten die Studenten mit den Flüchtlingen zusammen und loten so die realen Möglichkeiten aus. Man wird gespannt sein dürfen, ob dabei tragfähige Konzepte eines interkulturellen Städtebaus entstehen.
